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Siegen - Zu neuen Ufern

Eine Stadt erfindet sich neu

2009

Die Ausgangslage



Die Innenstadt von Siegen war über Jahrzehnte hinweg von einem urbanen Leitbild geprägt, das heute als überholt gilt:

Der autogerechten Stadt

Dieser Ansatz hinterließ tiefe Spuren im Stadtbild. Die öffentlichen Räume wurden größtenteils versiegelt, ohne den Menschen Raum zum Verweilen zu bieten. Eine breite, vierspurige Straße durchschnitt die Siegener Geschäftszentren Ober- und Unterstadt wie eine Schneise, die eher Autos als Menschen willkommen hieß.



Zwischen den Gebäuden dominierte der „ruhende Verkehr“ – Parkplatzflächen, die Fußgängern und öffentlichem Leben wertvollen Platz nahmen. Ein besonders eindrückliches Beispiel: Die Sieg – einst Lebensader der Stadt – wurde kurzerhand überdeckelt und zu einem Parkplatz gemacht.

Die Siegplatte wurde zwischen 1967 und 1968 erbaut.

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Parkplätze

Sie überspannte die Sieg auf einer Länge von 250 Metern.



Nach 30 Jahren Nutzung wies sie einen hohen Sanierungsbedarf auf.

Ein unattraktives Stadtbild mit Folgen

Zusätzlich litt das Stadtbild unter unsanierten Fassaden und großen Werbeanlagen. Die Folge?

Ein zunehmendes Problem mit leerstehenden Geschäften und ein sichtbarer Trading-Down-Effekt: Einst lebendige Einkaufsstraßen verloren an Attraktivität.









Die Vision



Es wurde klar: Ein radikaler Wandel war notwendig, um das Image der Stadt zu verändern und Siegen neu zu positionieren.



Einen Ort zu schaffen, der Menschen anzieht, zum Verweilen einlädt und wieder ein lebendiges Zentrum der Gemeinschaft wird.



Mit der Regionale 2013 konnte das Projekt in Kontext eines städtebaulichen Gesamtprojektes gestellt werden, mit guten Aussichten auf Förderung.







Ein städtebaulicher Wettbewerb liefert Ideen für eine Umgestaltung.

Die teilnehmenden Büros sollen Ideen entwickeln, wie der Bereich um den Fluss zu einem besonderen Teil des Stadtbilds wird: unverwechselbar, hochwertig und mit positiver Ausstrahlung.

Gleichzeitig sollen ihre Vorschläge Anreize schaffen, damit auch private Investitionen in der Umgebung angestoßen werden.

Weitere Informationen zum Wettbewerb

Im Herbst 2009 startet der europaweite freiraumplanerische Wettbewerb. Die Jury kührte im Februar 2010 die drei Siegerentwürfe.

Der Wettbewerb wurde als begrenzter, zweiphasiger, freiraumplanerischer Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungs- und Losverfahren ausgelobt.

Teilnahmeberechtigt waren Landschaftsarchitekten/innen, Stadtplaner/innen und Architekten/innen - auch in Arbeitsgemeinschaften.

Da im Zuge der Umgestaltung auch neue Brücken gebaut werden sollten, war die Zusammenarbeit mit einem Fachplaner/einer Fachplanerin mit Erfahrungen in diesem Bereich vorgeschrieben.

Insgesamt gaben elf der zwölf teilnehmenden Büros einen Beitrag für die erste Phase ab. Sechs Büros wurden nach einer Vorpüfung für die zweite Phase vorgesehen.

Gewinnende des Wettbewerbs

1. Preis: Atelier Loidl, Landschaftsarchitekten, Berlin mit Schultz-Brauns Architekten und Stadtplaner sowie Reinhart und Partner, Architekten, München und BPR, Dr. Bernhard Schäpertöns & Partner, Beratende Ingenieure, München.

2. Preis: YESDESIGN LANDSCAPES, Ingenieurbüro für Landschaftsarchitektur, Wien, mit STATIK KERSCHBAUMER, Wien.

3. Preis: POLA Landschaftsarchitekten, Berlin, mit Klähne Beratende Ingenieure GmbH, Berlin.

Übersicht aller Projekte



2012-2015

Das Siegufer

Der Fluss kehrt zurück



Platte:Kunst

Vor dem Abriss bemalten 600 Schülerinnen und Schüler die Siegplatte.

Mit einer zweitägigen Abriss-Party wurde das Bauwerk angemessen verabschiedet, bevor die Abrissbagger rollten.



Wie groß war die Fläche des Gesamtkunstwerks?

5.100 Quadratmeter





Der Abriss

Trotz der komplexen Rahmenbedingungen ist es gelungen, die Siegplatte innerhalb von nur fünf Monaten komplett abzureißen.

Was war ein wesentlicher Grund für den Abriss der Siegplatte?

Abriss und Neugestaltung wurden nur unwesentlich teurer geschätzt, als der Neubau.

Bauzeit und Kosten des Abriss

Bauzeit: 12.07.2012 bis 06.12.2012

Baukosten: 670.000 Euro



Die Siegsohle

Der Fluss war nicht nur zu 80 Prozent überbaut, sondern das Flussbett auch mit einem durchgehenden Verbundsteinpflaster versehen.

Im Zuge der Renaturierung wurde das Pflaster zurückgebaut und die Sohle mit dem vorhandenen, natürlichen Sohlsubstrat neu gestaltet.

Warum wurde der Wasserpegel des Flusses nicht künstlich erhöht?

Das Aufstauen des Wassers entspricht nicht den Zielen der Renaturierung.

Eine Staustufe oder ein Wehr würde die Durchgängigkeit für Tiere behindern. Außerdem könnte der Hochwasserabfluss nicht mehr gewährleistet sein.

Durch begrünte Inseln sowie einzelne Störsteingruppen wurde ein optisch attraktives Flussbild geschaffen.

Zusammen mit den Steinschüttungen als Ufereinsäumung sorgen die Inseln für eine stärkere Verwirbelung und bringen mehr Sauerstoff in das Wasser und sorgen damit für eine bessere Gewässerökologie.

Durch die Renaturierung befindet sich der Fluss in einem ständigen Transformationsprozess. Bei jedem Hochwasser werden die Inseln immer wieder ein bisschen verändert.

Die Ufermauern

Ufermauer an der Brüder-Busch-Straße

Ufermauer im Bereich des Kunstwegs

Im Bereich des Kunstwegs ist die Ufermauer weitgehend in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten geblieben.

Durch den notwendigen Hochwasserabfluss gab es hier klare Vorgaben, um den Querschnitt des Flussbettes nicht zu verändern.

An der Seite der Stufenanlage befindet sich eine weitere Ufermauer. Der Teil, der unterhalb der Stufenanlage liegt, ist mit Steinen aufgeschüttet.





Die Balkone

Durch zwei großzügige Balkone, konnte der recht schmale Kunstweg erweitert werden. So steht auf dieser Uferseite ausreichend Platz zum Verweilen oder für gastronomische Angebote zur Verfügung.

Im Gegensatz zum gegenüberliegenden Stufenanlage werden die Balkone von der Abendsonne beschienen und haben damit ein besonderes Flair.

Die beiden freischwebenden Balkone schließen oberhalb der Mauerkrone an und kragen etwa vier Meter über die Sieg.

Der Balkon an der Oberstadtbrücke ist etwa 14,50 Meter breit, das Pendant in Richtung Europastraße hat eine Breite von ca. 15,80 Metern.





Bauzeit und Kosten der Balkone und der Ufermauersanierung

Bauzeit: 25.03.2013 bis 12.01.2015

Baukosten: 520.000 Euro







Die Stufenanlage



Die neuen Stufenanlage zur Sieg ist das Herzstück der gesamten Umgestaltung.

Auf einer Länge von über 180 Meter führen die Stufen unmittelbar hinab zum Siegufer.

Verbunden wird die Treppenanlage mit der Bahnhof- bzw. der Europastraße durch eine Rampe, die einen barrierefreien Zugang ermöglicht.



Stufenelemente

Jedes Stufenelement musste einzeln gefertig werden, um ein möglichst harmonisches Fugenbild zwischen den einzelnen Betonblöcken zu erreichen.



Aus wie vielen Einzelteilen besteht die Stufenanlage?

383 Einzelteile in 113 unterschiedlichen Geometrien

Beleuchtung

Für Atmosphäre sorgt auch eine entsprechende Bepflanzung, die nicht nur eine optische Bereicherung darstellt, sondern im Sommer auch angenehmen Schatten spendet.



Zugang zum Wasser

In einem langen Verhandlungsprozess im Rahmen des wasserrechtlichen Verfahrens ist der Zugang zum Wasser ohne störendes Geländer erreicht worden. Dafür wurde sichergestellt, dass durch die Anschüttung von Wasserbausteinen sowie die Anlage von Treppen, die bis auf das Fluss-Niveau führen, die mögliche Absturzhöhe deutlich reduziert wird.

Seit der Eröffnung zeigt sich, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Besonders Kinder nutzen die Gelegenheit, nah an den Fluss heranzukommen.

Bauzeit und Kosten für Siegsohle, Ufermauern und Stufenanlage

Bauzeit: 07.07.2014 bis 10.09.2015

Baukosten: 4.150.000 Euro









Die Brücken

Verbindungen schaffen

Zentrales Anliegen von "Siegen - Zu neuen Ufern" war es, die Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt zu stärken.

Daher sollten auch nach Abriss der Siegplatte die bestehenden und gern genutzten Wege in die Oberstadt erhalten bleiben.

An mehreren Stellen wurden neue Brücken gebaut oder alte erneuert.

Die Oberstadtbrücke

Die Wegeverbindung in die Oberstadt, die am häufigsten von Passanten frequentiert wird, führt von der Brüder-Busch-Straße zum sogenannten "Glashaus" (H&M).

Daher wurde diese Verbindung nach dem Abriss der Siegplatte mit einer zusätzlichen Brücke gestärkt.

Die Brücke ist 27,25 Meter lang und bietet mit einer Breite von 12 Metern ausreichend Platz, um größeren Veranstaltungen gerecht zu werden.

Auf der Brüstung sind Glaselemente aufgesetzt, die beim Überqueren einen ungehinderten Blick auf den Fluss ermöglichen.



Bauzeit und Kosten der Oberstadtbrücke

Bauzeit: 25.03.2013 bis 12.01.2015 Ab November 2013 wurde die Brücke auf einer Breite von 7 Metern bereits freigegeben.

Baukosten: 760.000 Eurro

Die Siegbrücke

Die Siegbrücke stellt als Verlängerung der Bahnhofstraße die zweite Fußwegeverbindung in die Oberstadt dar.

Bevor das neue Bauwerk entstehen konnte, musste zunächst die alte Brücke abgerissen werden, die von viele Passanten sicherlich nicht als Brücke, sondern als Teil der Siegplatte wahrgenommen wurde.

Probleme beim Abriss

Bei vorbereitenden Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Stahlträger mit einer blei- und PCB-haltigen Farbe gestichen waren. Daher konnte die Brücke nicht, wie ursprünglich geplant, mit Schneidbrennern auseinandergeschnitten werden. Bei der Berührung mit Hitze wären giftige Dämpfe freigesetzt worden.

Eine speziell entwickelte, wassergekühlte und diamantenbesetze Seilsäge musste die Stahlträger durchtrennen.

Das Bauwerk schmiegt sich an das nebenstehende Geschäftsgebäude an. Mit einer Breite von 20 Metern bietet die Brücke auch eine attraktive Fläche für Veranstaltungen.

Um einen harmonischen Gesamteindruck zu schaffen, sollte sich die Gestaltung an der Oberstadtbrücke orientieren. Daher wurde sich bei der Wahl des Oberflächenbelags sowie der Glaselemente auf der Brüstung an der Oberstadtbrücke orientiert.

Bauzeit und Kosten der Siegbrücke

Abriss der alten Brückenkonstruktion und Neubau

Bauzeit: 06.02.2014 bis 03.07.2015

Baukosten: 1.600.000 Euro

Die Apollobrücke

Die Brücke ragt von der Mündung des Flusses Weiß ind die Sieg bis zum Vorplatz des Apollo-Theaters am Scheinerplatz. Sie ist die letzte der drei Brücken, die im Rahmen von "Siegen - Zu neuen Ufern" neugebaut wurde.

Optisch und architektonisch soll sie sich an das bestehende Konzept von Oberstadt- und Siegbrücke anlehnen und so das Bild einer harmonischen "Brückenfamilie" bilden.

Besonders wichtig war die Barrierefreiheit der Brücke, da vorher einige Treppenstufen überwunden werden mussten. Dieser Missstand sollte behoben werden.

Bauzeit und Kosten der Apollobrücke

Abriss und Neubau der Apollobrücke und Sanierung der Ufermauer entlang des Hammerhütter Weges

Bauzeit: 29.06.2015 bis 31.08.2016

Baukosten: 980.000 Euro









Die Straßen

Trennendes abbauen

Parallel zum Rückbau der Siegplatte wurde auch die Verbindung zwischen Unter- und Oberstadt neu gedacht.







Sandstraße und Kölner Tor



Vor der Umgestaltung waren die Sandstraße und das Kölner Tor eine hochfrequentierte Durchgangsstraße am Gelenk zwischen Ober- und Unterstadt. Der Verkehr floss mit hoher Geschwindigkeit auf einer vierspurigen Fahrbahn. Schmale Bürgersteige, unattraktive Gestaltung des öffentlichen Raums sorgten für mangelnde Laufkundschaft.

Um die Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt zu stärken wurde dieser Bereich umfassend umgestaltet. Aus vier Spuren wurden zwei, dafür wurden die Gehwege verbreitert, um neue Flächen für Außengastronomie und Passanten zu schaffen. Mit der Pflanzung von 16 straßenbegleitenden Eschen wurde zusätzliche Aufenthaltsqualität generiert.

Was früher eine Barriere war, ist heute ein lebendiger Stadtraum.



















Kunstweg



Aufenthaltsqualität war am Kunstweg vor dem Maßnahmenbeginn nicht vorhanden. Hier standen die Entsorgungsvorrischtungen der Häuser, die sich zur Sandstraße hin orientieren. In der Folge verlieh dies dem Kunstweg den Charakter eines Hinterhofs.

Im Zuge der Baumaßnahmen konnte der Weg zu einer einladenden Uferpromenade umgestaltet werden.

Die Anlage von Unterflurdepots ermöglicht es den Geschäften sich zur Sieg hin zu öffnen und die Promenade mit einen Nutzungen zu bespielen.





Bauzeit und Kosten der Umgestaltung von Sandstraße, Kölner Tor und Kunstweg

Bauzeit: 08.10.2012 bis 02.12.2013

Baukosten: 3.800.000 Euro

Kölner Straße



Die Kölner Straße verbindet die Unterstadt mit der Oberstadt rund um den historischen Martplatz.

Insbesondere in den 1990er Jahren nahmen die Schließungen der inhabergeführten Geschäfte, die leeren Schaufenster und die Zahl der unsanierten Fassaden stark zu. Die Fußgängerzone hatte weder der Konkurrenz des Online-Handels noch der großen Shopping-Center etwas entgegenzusetzen.







In zwei Bauabschnitten wurde die Kölner Straße aufwändig erneuert. Die Pflasteroberflächen sowie der überwiegende der vorhandenen Mauern und Ausstattungsgegeständen wurde abgebrochen und mit einer Linienentwässerung und einer neuen Pflasteroberfläche mit taktilen Elementen ersetzt. Es erfolgte eine neue Möblierung mit Bänken, Fahrradständern und Ruhepunkten.

Entlang der Kölner Straße haben sich einige Gewerbetreibende neu angesiedelt. Insbesondere die offenen Ladentüren der neuen Gastronomiebetriebe locken die Kundschaft.













Bahnhofstraße und Brüder-Busch-Straße



Die Bahnhofstraße ist die 1A-Lage Siegens und darüber hinaus auch eine der wichtigsten Wegeverbindungen. Sie verbindet den Bahnhof mit dem Siegufer und vermittelt somit den Besuchenden einen der ersten Eindrücke der Stadt.

Im Laufe der Jahre hatte die Oberflächen der Einkaufsstraße ihre klare Struktur verloren. Sie wurde von Knochensteinpflaster dominiert und war stellenweise bereits mit Asphalt ausgebessert worden.

Ziel war es, die Bahnhofstraße deutlich übersichtlicher zu strukturieren und Ruhepunkte für Passanten zu schaffen. Zudem sollten hochwertige Flächen für außengastronomische Angebote geschaffen werden.



In nur viermonatiger Bauzeit konnte die Bahnhofstraße mit neuem Betonsteinpflaster, einem taktilen Leitsystem und neuen Sitzmöglichkeiten ausgestattet werden. Zusätzlich zu den bestehenden Bäumen wurden vier weitere gepflanzt.

Nicht nur für Erwachsene sind Aufenthaltsflächen entstanden, auch für Kinder konnten neue Attraktionen in Form von zwei Spielpunkten sowie einem Wasserspiel geschaffen werden.

Das Stadtmobiliar und de Beleuchtungselemente ergänzen das neugeschaffene Stadtbild.



Bauzeit und Kosten der Umgestaltung

Bauzeit: 09.05.2015 bis 15.07.2016

Baukosten: 3.523.000 Euro

2013

Die Stadtmauer

Die Stadtmauer, die den historischen Kern Siegens auf einer Länge von fast zwei Kilometern umschließt, ist stark sanierungsbedürftig. Im Rahmen der Gesamtmaßnahme "Siegen - Zu neuen Ufern" sollte der Bereich am Kölner Tor saniert werden.

Dort hatten bereits zahlreiche Pflanzen Wurzeln geschlagen und Mauerteile drohten herauszubrechen.

Im Zuge der Sanierung wurden mehrere Arbeitsschritte durchgeführt:

  1. Entfernung und Erneuerung von brüchiger Fugenfüllung sowie maroden Mauersteinen
  2. Wiederherstellung des Verbunds zwiscen Bruchsteinmauer, Feld und dazwischenliegender Füllschicht
  3. Verankerung von sich nach außen wölbenden Mauerstellen
  4. Neue Verfugung der Mauer

Die Maßnahme erforderte eine enge Abstimmung mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst, da die nebenstehende Martinikirche im zweiten Weltkrieg Bombardierungen ausgesetzt war.

Außerdem wurden die Denkmalbehörden hinsichtlich des Aussehens und der Materialwahl engmaschig beteiligt.

Bauzeit und Kosten der Mauersanierung

Bauzeit: 03.04. bis 13.11.2013

Baukosten: 685.000 Euro

Wusstest du?

Die Mauersanierung wurde mit dem Programm "Rund um den Siegberg" fortgesetzt und ist mittlerweile fast vollständig saniert.



2018-2024

Der Herrengarten

Grün statt Grau



Auch das Projekt "Herrengarten" ist Teil der Gesamtmaßnahme "Siegen - Zu neuen Ufern".



Das Wohn- und Geschäftsgebäude wurde in Teilen 2013 und 2016 erworben. Es befand sich in einem schlechten baulichen Zustand und wurde als städtebaulicher Missstand wahrgenommen.



Historie des Herrengartens

Das Areal wurde seit 1669 als Landschaftspark bzw. -garten genutzt.

Auch während des Wiederaufbaus wird das Grundstück freigehalten und später als Parkplatzfläche genutzt.

Erst Ende der 70er Jahre wird das Wohn- und Geschäftshaus errichtet.







Der freiraumplanerische Wettbewerb



Für die Umgestaltung des Areals wurde ein freiraumplanerischer Wettbewerb durchgeführt, bei dem 13 Büros ihre Gestaltungsideen präsentierten.



Weitere Informationen zum Wettbewerb

Die teilnehmenden Büros wurden zum Teil direkt geladen, zum Teil über ein Losverfahren ermittelt. Mit dem Erhalt der Auslobungsunterlagen im Juni 2018 startete der Wettbewerb.

13 der 14 Büros gaben einen Entwurfsvorschlag ab, die bis zum 06.09.2018 anonymisiert einzureichen waren.

Nach einer Vorprüfung der eingegangenen Arbeiten tagte am 11.10.2018 ein unabhängiges Preisgericht zur Beurteilung der Arbeiten.



Gewinnende des Wettbewerbs

1. Preis Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden

2. Preis BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchtiekten, Part. GmbH, Frankfurt am Main

3. Preis TDB Landschaftsarchitektur Thomanek Duquesnoy Boemans Partnerschaft, Berlin





Die neugeschaffene Grünfläche ergänzt den attraktiven Stadtraum des Siegufers und schafft weitere Aufenthaltsqualität. Der Park bringt eine Grünfläche in die ansonsten stark versiegelte Innenstadt.





Der Abriss



Aufgrund der langfristigen Mietverträge konnte das Gebäude erst 2021 komplett entmietet und mit dem Abriss begonnen werden.

Ursprünglich war geplant, die "weiße Wanne", die das Gebäude vor Hochwasser schützt, mit abzubrechen. Durch eine Verfahrensänderung wurde diese an mehreren Stellen durchbohrt, um eine Wasserdurchlässigkeit zu erreichen. Dadurch konnten die Kosten um ein Vielfaches gesenkt werden.



Bauzeit und Kosten des Abriss

Bauzeit: Oktober 2021 bis Januar 2022

Baukosten: 867.000 Euro







Die Neugestaltung

Ziel der Neugestaltung war es, eine Grünfläche innerhalb der stark versiegelten Innenstadt zu schaffen.

Als Pendant zum steinernen Siegufer sollte der Herrengarten als grüner Stadtplatz entwickelt werden.

Die roten Akzente bei der Gestaltung des Herrengartens nehmen Bezug auf die historische Nutzung der Fläche mit exotischen Pflanzen, wie zum Beispiel Granatapfelbäumen.



Bauzeit und Kosten der Neugestaltung

Bauzeit: August 2023 bis August 2024

Baukosten: 4.146.000 Euro







Die Öffentlichkeits-arbeit



Eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit mit gezieltem Baustellenmarketing und größtmöglicher Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger war ein wesentlicher Bestandteil des Großprojektes.



Es sollte daher stets transparent gearbeitet und Bürgerinnen und Bürger frühzeitig und bestmöglich informiert werden.



Weitere Informationen zur Öffentlichkeitsarbeit

Die Akzeptanz der Arbeiten, die selbstredend nicht ohne Unannehmlichkeiten vonstatten gingen, wurde seitens der Verantwortlichen ebenso gewünscht wie als absolut notwendig erachtet.

Um das Ziel zu erreichen, wurde daher eine Fülle von Maßnahmen umgesetzt, die sich bereits in anderen Städten mit Großbaustellen bewährt haben. Hinzu kamen jedoch viele "eigene" Ideen und Elemente.

Das waren zum Beispiel ein regelmäßig stattfindender Arbeitskreis mit Vertretenden aus Händlerschaft, Interessensvertretung der Hauseigentümer/-innen und Politik.



Die Baustellenmaskotchen



Als Werbeträger für das Baustellenmarketing wurden zwei Playmobil-Figuren im Bauarbeiterlook ausgewählt.



In einer öffentlichen Umfrage wurden die Namen der Maskotchen ermittelt.



Für welchen Namen haben sich die Bürgerinnen und Bürger entschieden?

Henner und Frieder

Die Baustellenzeitung

  • Bild: Universitätsstadt Siegen | Mit freundlicher Genehmigung der Geobra Brandstätter GmbH & Co. KG. PLAYMOBIL® ist eine geschützte Marke der Geobra Brandstätter GmbH & Co. KG, für die auch die abgebildeten PLAYMOBIL®-Figuren geschützt sind.



Mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren erschien im September 2011 die erste von insgesamt fünf Sonderveröffentlichungen.



Neben dem Baustellenfortschritt wurde auch ein großer Zeitstrahl mit den geplanten Baumaßnahmen dargestellt. Anhand dessen konnten die einzelnen Bauphasen nachvollzogen werden konnten.



Die Website



Am 17.04.2012 ging die projektbegleitende Website an den Start und informierte die Bürgerinnen und Bürger umfassend über das Projekt.



  • Bild: Universitätsstadt Siegen | Mit freundlicher Genehmigung der Geobra Brandstätter GmbH & Co. KG. PLAYMOBIL® ist eine geschützte Marke der Geobra Brandstätter GmbH & Co. KG, für die auch die abgebildeten PLAYMOBIL®-Figuren geschützt sind.

Die Baustellenführungen



Die kostenlosen Baustellenführungen spielten eine fundamentale Rolle. Mit ihnen kam das Großprojekt zu den Menschen.

Die 1,5 Stunden langen Führungen starteten, als die ersten Arbeiten in baulicher dimension sichtbar wurden, im August 2012.



Weitere Informationen

Neben eigens geschulten Stadtführern übernahmen Bürgermeister Steffen Mues und Stadtbaurat Michael Stojan selbst regelmäßig Termine und informierten Interessierte über den aktuellen Stand der Bauarbeiten.

Im Zentrum stand dabei das Ziel, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und auf ihre Fragen, Anregungen und manchmal auch Befürchtungen unmittelbar vor Ort einzugehen.

Angeboten wurden sowohl offene Führungen, als auch speziell für Gruppen, vom Kindergarten bis zum Abiturjahrgang von 1966.

Die Veranstaltungen

Feier zur Fertigstellung der sanierten Stadtmauer am Kölner Tor (2013)

Zweitätige Abrissparty - bestehend aus einem Handwerk-Markt, Infoständen und einem Bühnenprogramm mit Talkrunden sowie Live-Musik von verschiedenen Bands (2012)

Fischerfest - Zur Rückkehr von Henner und Frieder auf die Oberstadtbrücke (2015)

Siegen Karibisch auf der Siegbrücke (2016)

Freigabe der Stufenanlage (2016)

Eröffnung des Herrengartens (2024)



Für das Projekt "Siegen - Zu neuen Ufern" wurden viele Veranstaltungen konzipiert und durchgeführt.



Dazu gehören einzelne Events ebenso wie Ausstellungen oder Auftritte auf Messen oder den Treffen der Südwestfalentage.



Auch bestehende Veranstaltungen, wie verkaufsoffene Sonntage oder das Mitternachtsshoppen, wurden als Plattform genutzt.

Gefördert durch: